Panono 360° Panorama-Bilder mit einem Klick

Hallo!

Am vergangenen Samstag habe ich ein neues Spielzeug bekommen, eine Panono 360° Kamera (https://www.panono.de).

Ich werde hier versuchen, meine Eindrücke aus Sicht eines Fotografen zu schildern, obwohl diese Kamera eigentlich nicht zu deren Zielgruppe zählt.

Dennoch lässt sich nicht verheimlichen, dass die einfache Handhabung und die schnellen Ergebnisse dazu verleiten, ihr den Vorzug gegenüber der herkömmlichen Methode von vielen mit einer professionellen Kamera geschossenen und aufwendig zu einem Panorama-Bild zusammengefügten Bilder zu geben (siehe Gigapan-Megapixel-Bilder).

Hier schon einmal ein erstes Ergebnis von einem spontan in einer Schule aufgenommenes Bildes eines EDV-Saales (unbearbeitet, so wie es nach dem Stitchen auf dem Panono Server für die Einbettung angeboten wird):


(Mit der Maus kann man das Bild rotieren, Mit dem Mausscrollrad hinein und hinauszoomen, ein Klick auf das []-Symbol oben rechts öffnet ein Vollbild – mit ESC gelangt man von der Vollbildansicht wieder hierher zurück.)

Hier ein Panorama mit derselben Kamera erstellt, auf dem Panono-Server „gestitched“, aber mit Lightroom nachbearbeitet, mit „Kolor Panotour Pro“ zu einer Website generiert und auf dem eigenen Server gehostet:


(die Symbole sind selbsterklärend, ein Doppelklick öffnet ein Vollbild und auch hier gelangt man mir ESC wieder hierher zurück)

Und gleich noch ein Panorama mit einer „Begehung“, also die Möglichkeit von Raum zu Raum zu gehen (Klick on Hotspot). Auch diese Panoramen wurden vom Panono-Server gestitched, mit Lighroom nachbearbeitet und mit Panotour Pro zu einer Website generiert.

Was grundsätzlich schön anzusehen ist und beeindruckend einfach und sehr schnell zu realisieren ist, hat aber auch seine Schattenseiten:
Mich stört ganz im Besonderen die eher schlechte Auflösung der Bilder, die für Webseiten möglicherweise ausreichend ist, aber aus Fotografen-Sicht das untere Ende der Fahnenstange darstellt.
Auch die vielen Stitching-Fehler, manche ganz offensichtlich, sind für Perfektionisten ein großes Manko!
Zudem gibt es viele Kleinigkeiten, die abgesehen vom stattlichen Preis (rund 2100,– für die Kamera, ca. 500,– für die Software), die anfängliche Euphorie verblassen lassen:

– schwache Akkuleistung der Kamera
– keine Software des Herstellers, um die Panoramen auf dem eigenen PC zu stitchen und keine Möglichkeit, Websites aus den Panoramen zu generieren (es sind nur IFrame-Einbettungen vorgesehen).
– Die Smartphone-App funktioniert auf einem Samsung S5 mit Android 5 grundsätzlich gut (hat noch Beta-Status), aber auf einem Tablett (Android 4.4) hat sie arge Probleme mit der Rotation der Bilder und auf einem Samsung S5 mit Android 6 gibt es Probleme mit der WLan-Verbindung zur Kamera.
– Es wird zwar im „Explorer“-Paket der Kamera eine Hand-Halterung und ein Adapter für eine Stativ-Befestigung sowie eine passende sehr praktische Umhängetasche, ähnlich einer Notebooktasche mitgeliefert, aber passende Stative (diese sollten einen möglichst kleines Dreibein haben, da man sie sonst auf dem Panoramen sehen kann) werden nicht mitgeliefert, ja nicht einmal im Zubehör angeboten, aber das kann ja noch kommen.
– die maximale Belichtungszeit in der manuellen Einstellung der Kamera ist mit 2sec etwas zu wenig, vor allem in Räumen mit mäßiger Beleuchtung.

Aber ich will nicht nur raunzen, die Vorteile liegen ganz klar auf der Hand:
Für Berufsgruppen wie z.B. Immobilien-Makler, die sich wenig mit der Technik herumschlagen wollen, sondern rasch aussagekräftige Panoramen ihrer Objekte anbieten wollen: PERFEKT
Aber auch für Fotografen, die ihr Angebot, ob nun hauptberuflich oder nebenberuflich, erweitern möchten, ist diese Kamera ein Chance, weil sie mit vergleichsweise geringen Mitteln schnell und einfach Ergebnisse liefert!

Ich fiebre jedenfalls schon der „Mark zwei“, die hoffentlich in absehbarer Zeit erscheinen wird, entgegen, dann aber bitte mit erheblich mehr Auflösung (Smartphone-Kameras zeigen, dass es geht) und wesentlich besseren Stitching-Ergebnissen, sowie einem stärkeren Akku (oder einem in einer Hand-Säule und Stativ-Säule integrierten Zusatz-Akku). Auch die fehlende Software zum „selber stitchen“ wäre jedenfalls wünschenswert!

Alles in Allem: das Produkt ist auf dem Weg, ein Renner zu werden!
Aber auch den Entwicklern von der krpano-Software (ohne GUI) (www.krpano.com) und Panotour Pro (mit GUI) (www.kolor.com) an dieser Stelle einen herzlichen Glückwunsch zur tollen Software!!

BB

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